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Handwerksgeschichte: Swiss made

02.10.2014 – Stefan Keller

Die Uhrenindustrie hat nach schweren Krisen zu neuem Glanz gefunden. Seit Jahren gehört sie in der Schweiz zu den erfolgreichsten Industriezweigen. Eine Chronik von Mythos und Marketing in der Horlogerie.

Die Schweiz und ihre Uhrmacher – ganze Bibliotheken könnte man mit Büchern darüber füllen. Berühmt sind Erfinder und Techniker wie Abraham Louis Breguet, der im 18. Jahrhundert das Tourbillon ersann, oder Adrien Philippe, der 1842 die Aufzugskrone erfand. Doch da sind auch jene Talente, die andere Wege wählten. Charles-Édouard Jeanneret beispielsweise, Sohn eines Zifferblatt-Emailleurs aus La Chaux-de-Fonds. Er lernte das Ziselieren von Gehäusen, wandte sich 1905 der bildenden Kunst zu und ging nach Paris. Unter dem Namen Le ­Corbusier machte er eine ­Weltkarriere. Natürlich war die Uhrmacherei kein originär schweizerisches Handwerk. Hugenottische Flüchtlinge aus Frankreich brachten es ins calvinistische Genf. Es gibt sogar eine Jahreszahl: 1587 nahm der Stadtrat den Franzosen Charles Cusin kostenlos ins Bürgerrecht auf – unter der einzigen Bedingung, dass er den einheimischen Goldschmieden sein Handwerk beibringe. Wegen seiner Kunstfertigkeit wurde Cusin auch vom Herzog von Navarra umworben, dem späteren Franzosenkönig Henri IV. Bald verschwand der Meister aus Genf – und mit ihm ein grosser Geldbetrag, den die Regierung vorgeschossen hatte. Die Uhrmacherei florierte trotzdem weiter. Hundert Jahre später beschäftigten hundert Meister dreihundert Gesellen.

Jeder Produzent sein Geheimnis

Von Anfang an pflegte jeder Produzent sein eigenes kleines Fabrikationsgeheimnis und seinen historischen ­Mythos. Schon im 18. Jahrhundert sprachen die Chronisten nicht von Handwerkern, sondern von Künstlern. Einer dieser Künstler, ein Autodidakt, war der Begründer der Neuenburger Uhrenindustrie. Er hiess Daniel ­Jeanrichard und wuchs in einem Weiler namens Les Bressels in der Nähe von Le Locle auf. Jeanrichards Vater war vermutlich Schmied, der Sohn soll eine Lehre als Goldschmied absolviert haben; wo er dies tat und was er damit in einem Nest wie Les Bressels anfangen wollte, geht aus den Quellen nicht hervor.
1679 jedenfalls steigt ein weitgereister Pferdehändler namens Peter bei der Schmiede in Les Bressels ab; er hat aus London eine Taschenuhr bei sich, die unterwegs kaputtgegangen ist. Als der Pferdehändler in der Schmiede einige Lehrlingsarbeiten des jungen Daniel sieht, übergibt er diesem die Uhr, und dem Jungen gelingt es tatsächlich, sie zu reparieren. Mehr noch: Der 14-Jährige setzt sich in den Kopf, selber eine ähnliche Uhr herzustellen.
Solche Kunstwerke seien in den Neuenburger Bergen zuvor «ganz unbekannt» gewesen, schreibt der Historiker Frédéric-Samuel Ostervald, der 1765 ein Buch über das damals noch zu Preussen gehörende Fürstentum Neuenburg verfasste. Ein Jahr lang arbeitet Daniel Jeanrichard an den nötigen Feinwerkzeugen, dann an den Federn, der Schale, der Schnecke, der Unruh. In den nächsten sechs Monaten baut er die Uhr zusammen. Die erste, die im Fürstentum Neuenburg entsteht.

Niedrige Produktionskosten

Ostervald versichert, alle Angaben seien «vollkommen gewiss» und «von mehreren Künstlern bekräftigt». Und tatsächlich ist neben einigen mit JeanRichards Stempel versehenen, noch etwas klobigen Uhren ein Skizzenheft von ihm erhalten geblieben, auch sein Name ist seit 1712 in Le Locle belegt. Er habe begonnen, heisst es in den Quellen, weitere Uhren zu fabrizieren, und auch Gesellen aus dem Unterland zu holen. Die Kunst brachte er auch seinen Brüdern und später den Söhnen bei. Sogar einen Apparat zur Verfertigung von Zahnrädern soll Daniel Jeanrichard – sein Denkmal ziert heute das Zentrum von Le Locle – erfunden oder, wohl eher, einem Genfer Konkurrenten abgeguckt haben.
Sicher ist, dass die Uhrmacherei zu jener Zeit in den Dörfern wesentlich billiger kam als in Genf, auch, weil hier keinerlei Zunftgesetze die Produktion behinderten. 1765, als Ostervalds Buch erscheint, werden bereits 15 000 goldene und silberne Uhren aus den Neuenburger Hochtälern exportiert. Dreissig Jahre später sind es 40?000 Taschenuhren, dazu, wie ­Ostervald schreibt, eine «grosse Menge einfacher und zusammen­gesetzter Pendülen». Die Dörfer La Chaux-de-Fonds und Le Locle wachsen zu kleinen Städten mit jeweils mehr als 5000 Einwohnern ­heran, schätzungsweise 12 000 Menschen in der Region leben von der ­Uhrenindustrie.
Noch wird alles nach dem Verlagssystem organisiert. Es gibt kein zentrales Atelier, die Herstellung ist in kleine Arbeitsvorgänge aufgeteilt und wird vom Verleger oder Etablisseur an spezialisierte Fachleute vergeben. Diese arbeiten, meistens zu Hause auf einem Hof oder in einem kleinstädtischen Kabinett, im Stücklohn und auf Abruf mit dem Material, das ihnen der Auftraggeber liefert. Erst ganz zum Schluss werden die einzelnen Werkstücke beim Etablisseur zur Uhr montiert.

Spezialisten für jeden Arbeitsgang

Es ist ein zersplittertes, ein einsames und stilles Handwerk, das diese Künstler in den Tälern um La Chaux-de-Fonds und bald auch weiter südlich, im Vallée de Joux und im Berner Jura, betreiben. Sie sprechen kaum bei der Arbeit, sie atmen vorsichtig, sie sitzen diszipliniert auf verstellbaren Holzschemeln am hohen Fenster, jedes Zittern könnte ihre Arbeit zerstören. Trotz aller Routine bleibt es eine Tätigkeit, die das Denken schult. Die Uhrmacher gelten bald als die Aristokraten der Arbeiterschaft, zumindest sehen sie sich so. Und es werden immer mehr: Zwischen 1830 und 1850 hat sich die Produktion verzehnfacht. Sie organisieren sich politisch, sie denken links, aber nicht marxistisch, sondern libertär. Sie gehören zu den Gründern der anarchistischen Antiautoritären Internationale, die ihren ersten Kongress 1873 im bernjurassischen Saint-Imier abhält. Sie treten für individuelle Freiheiten ein und wehren sich gegen jede Bevormundung. Und solange sie besser und billiger produzieren als alle anderen, brauchen sie auch die Mechanisierung nicht zu fürchten, die in den USA bereits begonnen hat und zunächst einmal die mächtige englische Konkurrenz lahmlegt.

Die Konkurrenz in den USA

Am 10. Mai 1876 wird in Philadelphia die Weltausstellung eröffnet, wo eine Werkschau der amerikanischen Industrie präsentiert wird. Die Abgesandten der Uhrmacher-Kantone kehren schockiert und fasziniert zurück. Er habe auf seiner Reise auch die Fabriken von Waltham Watch, Elgin Watch und Springfield Watch besichtigt, schreibt Jacques David aus Saint-Imier in einem Bericht. Man müsse anerkennen: Die schweizerische Industrie habe sich überholen lassen! Er bringt amerikanische Uhren mit, um sie den Schweizer Industriellen vorzuführen. Diese Zeitmesser sind nicht nur billiger, sondern mindestens so gut wie die eigenen.
Die grossen Werkstätten in Waltham, Massachusetts, und anderen Orten der USA funktionieren nicht mehr nach dem vorindustriellen System der Etablissage, sondern als moderne Produktionsanlagen, in denen viele Hundert Arbeiter mithilfe von Maschinen aus standardisierten Einzelteilen ­Uhren zusammensetzen. Auch in der Schweiz müssten dringend solche Fabriken eingerichtet werden, fordert David, der selbst als Ingenieur bei der Uhrmacherwerkstatt Longines arbeitet. «Wenn sie hier nicht gebaut werden, dann werden sie in den USA gebaut, und in wenigen Jahren wird für uns nichts mehr übrig bleiben, denn die Amerikaner verkaufen ihre Uhren jetzt schon auf unseren Märkten, in Russland, in England, in Südamerika, in Australien und in Japan», schrieb er in seinem Bericht.

Die erste Krise

David wird recht behalten. In den 1870er-Jahren stürzt die Schweizer Uhrenindustrie in eine empfindliche Krise – es ist die erste von drei grossen Krisen, die sie jeweils an den Rand des Zusammenbruchs bringen. Davor haben die Schweizer Markt um Markt erobert, sei es Russland, wo der Schaffhauser Heinrich Moser schon 1848 den Handel monopolisierte, sei es China, wo Bovet aus dem Val de Travers den Süden und Vacheron Constantin aus Genf den Norden beherrschte, sei es Japan, wo sich die Neuenburger bald nach der Öffnung des Landes niederliessen – jetzt geht dieser Siegeszug zu Ende. Noch 1870 stammen weltweit drei Viertel aller verkauften Uhren aus der Schweiz. In den folgenden Jahren aber drängen billige amerikanische, bald auch industriell hergestellte deutsche Produkte sogar auf den einheimischen Markt! Doch den Schweizern gelingt es ­erstaunlich rasch, eine eigene Serienproduktion aufzubauen. Die Fabriken stehen nicht mehr auf den verkehrstechnisch ungünstigen Jurahöhen, sondern am Übergang des Juras ins Mittelland. Die neuen Uhrmacher sind auch nicht mehr die «Künstler» von früher – solche gibt es zwar weiterhin in den Bergen, doch was sie produzieren, gilt jetzt als teures Luxusgut. In den Fabriken werden auch ungelernte Arbeiter eingestellt. In Biel und Grenchen, zwei neuen Zentren der Branche, entsteht ein klassisches Industrieproletariat. Die Arbeiter organisieren sich und wählen rote Stadtregierungen. Fast wöchentlich gibt es irgendwo Arbeitskämpfe, in denen es meist um die Löhne geht. Von 1882 bis 1911 verzehnfacht sich die Anzahl der Fabriken, zu den Taschenuhren kommen erstmals Armbanduhren – die Firma Girard-Perregaux in La Chaux-de-Fonds gehört zu den Pionieren. Die Uhrmacherei ist in der Moderne angelangt.

Japanische Konkurrenz

Gleich nach dem Ersten Weltkrieg bricht allerdings die zweite existenzielle Krise aus. Der Verkauf nach Deutschland und in die Länder der ehemaligen Donaumonarchie kommt zum Erliegen, Exporte in die neue Sowjetunion gibt es keine mehr. In Ostasien und Lateinamerika machen erste japanische Uhren die Kundschaft streitig; zahlreiche Länder, wie Spanien, erheben hohe Einfuhrzölle. Hauptabnehmer für die Schweiz sind jetzt die USA, aber dort trifft man nach wie vor auf die härteste einheimische Konkurrenz. Im Frühjahr 1921 haben sich die Exportzahlen im Vergleich zur Vorkriegszeit halbiert, die Zahl der arbeitslosen Uhrenarbeiter ist von null auf 25 000 gestiegen. Die Preise verfallen, eine Rezession greift um sich, die auch die Textil- und Maschinenindustrie erfasst und sich – mit konjunkturellen Unterbrechungen – bis in die Dreissigerjahre hinein fortsetzt.
Kaum davon touchiert bleibt das oberste Luxussegment. Rolex zum Beispiel, ursprünglich von einem Bayern als Importfirma für Schweizer Uhren in London gegründet, geht es glänzend: 1926 lanciert man eine wasserdichte Uhr namens Oyster – ein Klassiker bis heute. Auch LeCoultre im Vallée de Joux ist gut im Geschäft: 1929 präsentiert das Haus die kleinste Uhr der Welt mit weniger als einem Gramm Gewicht und 1931 die legendäre Sportuhr Reverso, deren Gehäuse durch einen Handgriff mit der gläsernen Oberseite nach innen gedreht werden kann, um sie zu schützen.
Die Hersteller billigerer Ware aber werden jetzt überall zur «Umstellung» aufgefordert. Die leeren Fabrikhallen sollen mit krisenrobusterer Industrie gefüllt werden. So finanziert die rote Stadtregierung in Biel Anfang der Dreissigerjahre die Ansiedlung eines Automobilwerks des US-Konzerns General Motors, um die Arbeiter zu beschäftigen.
Zugleich entstehen mit der Société Suisse pour l’Industrie Horlogère (SSIH) und der Allgemeinen Schweizerischen Uhrenindustrie AG (ASUAG) zwei grosse, vom Schweizerischen Bundesrat geförderte Gesellschaften, die etliche Firmen vereinen oder vertraglich zur Zusammenarbeit verpflichten. Von 1941 an besitzen sie ein landesweites Monopol auf die Herstellung von Uhrwerken, dabei bleibt die Produktion der einzelnen Marken voneinander getrennt. Mit einem «Uhrenstatut» wird die Branche als Kartell organisiert, Mindestpreise erhalten Gesetzeskraft und sollen auch kleinen Betrieben das Überleben sichern.
Es ist vor allem der Staat, der diesmal interveniert, indem er Import und Export reguliert, die Gründung oder Erweiterung von Uhrenfabriken bis in die Nachkriegszeit hinein bewilligungspflichtig macht und so die dezentralen Strukturen festigt. Als im Zweiten Weltkrieg und durch die nachfolgende Teilung Europas weitere ausländische Konkurrenz verschwindet, kommt dies den Schweizern zugute und sorgt für Aufschwung.
Die nächste schwere Krise lässt indessen nicht lange auf sich warten. In den 1970er-Jahren scheint sich die Geschichte zu wiederholen. Wieder scheinen die Schweizer die technische Entwicklung verpasst zu haben, wieder ist die Konkurrenz nicht nur billiger, sondern auch besser. Diesmal dauert die Rezession – durch die Ölkrise verstärkt – mehr als fünfzehn dramatische Jahre. Die Hälfte der Firmen verschwindet vom Markt, und mehr als die Hälfte aller Arbeitsplätze geht verloren.
Im goldenen Zeitalter der Hochkonjunktur nach dem Krieg hatte man noch regelmässig zweistellige Dividenden auf das Aktienkapital gezahlt. Die Exporte waren von 25 Millionen Uhren 1950 auf über 80 Millionen Mitte der Siebzigerjahre gestiegen. Zwar zerfiel das Kartell der Vorkriegszeit in den Sechzigerjahren, doch mit den grossen Trusts SSIH und ASUAG blieb die helvetische Besonderheit bestehen: Die einzelnen Firmen waren miteinander verbunden und gleichzeitig Konkurrenten.

Mit Quarz und Luxus aus der Krise

In den Siebzigern stürzt der Dollarkurs ab, die Exportpreise erhöhen sich massiv, ohne dass die Einnahmen steigen. Die Japaner und Amerikaner warten nicht nur mit weitaus billigeren Uhren aus weitaus grösseren Fabriken auf, sondern auch mit einer völlig neuen Technik: der elektronischen Uhr mit Quarzwerk. Das Know-how dafür ist in der Schweiz seit den Sechzigerjahren zwar vorhanden, es wurde aber nicht weiterverfolgt.
Bald stehen SSIH und ASUAG vor dem Konkurs. Firmen wie Omega und Tissot gehören zur SSIH. Von der ASUAG beziehen bis auf wenige Luxusmarken sämtliche Uhrmacher ihre Werke. In einer aufsehenerregenden Fusion werden die beiden maroden Grossfirmen 1983 verschmolzen. Das sei, so mutmassen viele, der «letzte Versuch», die Uhrenindustrie zu retten.
Dabei beginnt genau hier das jüngste Erfolgskapitel der grossen Schweizer Uhrensaga. Der starke Mann der neuen Firma heisst Nicolas G. Hayek. Er ist Unternehmensberater und kennt sich mit Rationalisierungen aus. Der Schweizer Marktanteil am internationalen Geschäft, so argumentiert er, sei zwar unter zehn Prozent gefallen, aber nur was die Stückzahl betreffe. Schaue man hingegen die Umsatzzahlen an, so habe die Schweiz einen Anteil von 30 Prozent, bei Luxusuhren sind es sogar 85 Prozent. Die Uhrenindustrie, prophezeit der aus dem Libanon stammende Hayek in die helvetische Hoffnungslosigkeit hinein, sei «ein schlafender Gigant».
Er verfolgt eine Doppelstrategie. Zum einen lanciert er die billige Quarzuhr Swatch, die aus nur 51 Teilen besteht und von Automaten hergestellt wird. Mit ihrem Pop-Design entwickelt sie sich zu einem Kultobjekt der nächsten Jahrzehnte. Zum anderen wird – Marketing ist alles – der alte Mythos von der Schweizer Luxusuhr neu belebt, der Mythos vom Uhrenkünstler, wie ihn einst Frédéric-Samuel Ostervald so schön formulierte. Die Rechnung von Hayek, der 2010 im Alter von 82 Jahren in Biel starb, ging auf. Auch seine Kinder und Grosskinder an der Spitze der Swatch Group melden jedes Jahr neue Verkaufsrekorde.

Stefan Keller ist Journalist und Historiker. Er lebt in Zürich

Karl Marx’ Beschreibung

In der Mitte des 19. Jahrhunderts wirft Karl Marx einen Blick auf die Industrie im Schweizer Jura. Er sieht dort eine «Unzahl von Teilarbeitern», die so gar nicht dem Bild des modernen Industrieproletariats entsprechen und deren Berufe er auf einer halben Buchseite fast atemlos aufzählt: vom «Rohwerkmacher, Uhr­federmacher, Zifferblattmacher, Spiralfedermacher, Steinloch- und Rubinhebelmacher, Zeigermacher, Ge­häusemacher, Schraubenmacher, Vergolder mit vielen Unterabteilungen» bis zum «Stahlpolierer, Räderpolierer, Schraubenpolierer, Zahlenmaler, Blattmacher». 54 verschiedene Arbeitsgänge braucht es 1830, um eine Uhr herzustellen. In La Chaux-de-Fonds werden 67 verschiedene, voneinander auch räumlich abgegrenzte Tätigkeiten ausgeübt, die sich auf 1300 Werkstätten und viele Haushalte verteilen.

Uhrmacher­lehrling ­Jean-Jacques Rousseau

Eines der bekanntesten Schweizer Uhrmacherkinder ist Jean-Jacques Rousseau, Halbwaise aus Genf, die der verkrachte Vater bei einem Graveur in die Lehre gab. Rousseaus Ausbildung als Graveur pour l’horlogerie endete 1728, denn bei der ersten sich bietenden Gelegenheit kehrte er seinem jähzornigen Meister und der strengen Stadt den Rücken. Zu dieser Zeit waren Uhren die wichtigste Einnahmequelle der Stadtrepublik Genf. Isaac Rousseau, der Vater, hatte von 1705 bis 1711 in einer Genfer Kolonie in Konstantinopel gelebt, als Uhrmacher des Serails. Schon damals verkaufte man weltweit Zeitmesser aus der Schweiz: Ob am Bosporus oder in Kleinasien, in Russland oder am Indischen Ozean – überall hatten die Genfer Händler ihre Filialen. Das philosophische Werk, das Jean-Jacques Rousseau, das Uhrmacherkind auf Abwegen, später schuf, zählt heute zum Fundament der Moderne.

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Kommentare :

  • user
    Paul 25.10.2014 um 21:22
    An accurate history. The next crisis will likely be caused by the new developments around wearable technology. Who will want to buy a watch when you will be wearing a multi-function computer on your wrist that will also tell the time. Rolex and co will probably survive, because they are jewlery - more tham a watch. But the more mass-market makes will be challenged once again.
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    • user
      Adrian 10.12.2014 um 05:02
      I would assume that this next crisis isn't only going to affect the Swiss mass market, but also the big producers in the USA and Japan.
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  • user
    eiger3970 24.10.2014 um 21:43
    Interesting article.
    A good story on business needing to innovate to meet market demands, with a long term perspective over 100's of years.
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  • user
    Samuel Grandjean 22.10.2014 um 15:31
    Je suis absolument ravi de voir un article sur l'horlogerie en Suisse. Moi-même, anciennement employé chez Piaget dans les années 70 etamaintenant établi à Lincoln, au Nebraska où je suis devenu le SAV officiel pour Maurice Lacroix, Louis Erard, Louis Chevrolet, Revue Thommen, Grovana, Charmex, Pilo Genève, David Van Heim et Ernest Borel. Nous avons également développé un programme de stage pour horlogers suisses ayant terminé leur 3ème ou 4ème année d'apprentissage dans la branche. Nous avons 6 stagiaires à l'heure actuelle. C'est une opportunité exceptionnelle pour eux de sortir de la Suisse et pratiquer leur métier, d'étudier de nouveaux calibres, d'apprendre l'anglais ainsi que le roulement complet d'un SAV (Service Après Vente). A part les sociétés pour lesquelles nous travaillons, nous réparons toutes les marques et pendules qui arrivent par les clients locaux ou par courrier. C'est une plateforme idéale pour garder le contact avec les écoles et industries suisses, autant dans la manufacture que dans l'outillage. Samuel Grandjean - The Swiss Clock.
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  • user
    Edward Wechner 18.10.2014 um 14:42
    I am grateful for this detailed history of one of the most proverbial Swiss industries, and I am very impressed with their tenacity to survive. It does not come as a surprise to me, I had the privilege myself to work in Switzerland (although in the heavy engineering industry) and have no qualms to state that most of the things that I have ever learned in my profession, I did learn in Switzerland, good on you.
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